Ökumenischer Studientag der Religionskurse des beruflichen Gymnasiums, 12. Jahrgang, am 10.06. 2023 in der Gedenkstätte Bergen-Belsen

Aus der intensiven Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus in einer kooperativ gestalteten Unterrichtseinheit im Religionsunterricht erwuchs die Idee mit den Schülerinnen und Schülern die Gedenkstätte eines ehemaligen Konzentrationslagers zu besuchen, um die Kenntnisse über diese Zeit, die Hintergründe und Ursachen des Nationalsozialismus etc. weiter zu vertiefen. 
Aus organisatorischen Gründen fiel die Wahl schließlich auf die Gedenkstätte Bergen-Belsen, die uns einigermaßen zeitnah noch einen Termin für einen Studientag an einem Samstag anbieten konnte. So fuhren wir an dem Tag mit den Schülern zu der Gedenkstätte, wo uns ein insgesamt fast siebenstündiges Studienprogramm erwartete, das – nach Vorgesprächen mit uns als Religionslehrern – von einem erfahrenen, versierten Guide der Gedenkstätte gestaltet wurde. 

Der Tag begann um 10 Uhr mit einer einstündigen Einführung in die Geschichte und die Besonderheiten des ehemaligen Lagers Bergen-Belsen. Im Zuge dieser Einführung erfragte der Guide auch die bisherigen Erfahrungen der Teilnehmer mit Gedenkstätten, was zu einem ersten, bereichernden Austausch führte. Die Einführung endete mit ebenso eindrücklichen wie erschütternden Einspielungen von Zeitzeugen-Berichten. 
An die Einführung schloss sich von 11:00 - 12:00 Uhr ein Besuch der ehemaligen Rampe des Lagers unweit des damaligen Hauptlagers an. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler mehr über die Deportationspraxis (Besichtigung eines Wagons!), die Brutalität des Empfangs im Lager und den Lageralltag. 
Seine Fortsetzung fand der Tag dann in einem Gang über das weitläufige Gelände des ehemaligen Lagers, in dem der Guide der Gruppe verschiedene ehemalige Einrichtungen, Gebäudes und andere Bestandteile des Lagers erläuterte (12:00 – 13:15 Uhr). Der Gang führte die Gruppe sodann zu der Dauerausstellung der Gedenkstätte, die die Schülerinnen und Schüler nach einer allgemeinen Einführung in Kleingruppen mit vorbereiteten Fragestellungen erkundeten, worüber sie im Anschluss daran den anderen berichteten (13:45 – 15:30 Uhr). 

Die Themen des Workshops waren: Alltag im Lager, Kinder und Jugendliche im Lager, Frauen im Lager und das Schicksal von Anne Frank. Dieser Zugang erwies sich als sehr wertvoll, weil die Schülerinnen und Schüler sich dadurch sehr gezielt und eigenständig die Ausstellung erarbeiten konnten.

Der Tag endete ab 15:30 Uhr mit einem Gang zum und über den Friedhof der Gedenkstätte und den Gedenkstein für die Geschwister Frank (Abschluss um 16:50 Uhr). Die Schülerinnen und Schüler erlebten insgesamt einen intensiven Studientag, der sie erkennbar betroffen gemacht und Ihnen neue Denkanstöße gegeben hat, die wir weiter im Unterricht bearbeiten werden.

Text: Pfr. Achim Riggert Bildrechte liegen vor.